Karen Obenauf

Schwerin

Es sind zwei Komponenten, die nicht aus meinem Kosmos als Künstlerin wegzudenken sind: Schwerin als Zuhause, als unerschöpfliche Produktionsstätte meiner Ideen – und die Illustration als facettenreiches Handwerk, die bis dato ua. zu Zusammenarbeiten mit dem Schweriner Staatstheater, dem Rostocker Volkstheater, dem Lange Freunde Designstudio, der Kunst- und Kulturnacht in Ludwigslust, sowie einem Buch mit Matthias Schümann führte.

Was vor zwölf Jahren als Zufall begann, als ich nach dem Studium gelegentlich Hintergründe von Trickfilmen zeichnete, legte nur zwei Monate nach meinem Studienabschluss und der ersten Ausstellung im Alter von 24 Jahren das Fundament meiner Selbstständigkeit. Während die meisten Kolleginnen nach dem Studium in die Großstadt zogen, wusste ich: hier kann ich bleiben und mit eigenen Projekten etwas zur kulturellen Diversität des Bundeslandes beitragen.

Nach meiner Einladung zur Illustrade 2017 und weiteren Gruppen- und Einzelausstellungen habe ich mich entschlossen, neben meiner Arbeit als Illustratorin und Grafikdesignern wieder vermehrt auszustellen: meine eigenen digitalen Arbeiten, aber auch die von jungen Künstlerinnen und Künstlern aus der Region, wie Tine Schulz und Malte Grabsch. So konnten in meiner Galerie „Poppy Field“ von 26. Oktober bis 16. November 2018 temporäre Projekte für Illustration aus Mecklenburg-Vorpommern im unprätentiösen Umfeld der Schweriner Höfe kennengelernt werden.

„Ich wollte die Wände voll haben. Das ist für mich Illustration.“ 

Aktiv auf Menschen zuzugehen und sich trotz Arbeitsalltag nicht hinter dem Rechner zu verstecken, ist für mich als Freischaffende und Mitglied des Rostocker Illustratorinnen-Kollektivs „It´s windy Cindy“ unabdingbar geworden. Als Künstlerin in Mecklenburg-Vorpommern sehe ich es als feministische Pflicht, mich mit anderen Kreativen auszutauschen, sichtbar zu werden und an gemeinsamen Initiativen zu wachsen.

Auch für meine Kunst spielt der Alltag eine wichtige Rolle. Meist entstehen meine figurativen Illustrationen in Feinlinien und reduzierter Farbigkeit durch spontane Beobachtungen meiner Umwelt. Wenn ich auf der Insel Gozo spazieren gehe übrigens genauso, wie beim Campen mit Freunden. Seit März 2017 führe ich mein visuelles Tagebuch nicht nur für mich, sondern auch meine Community auf Instagram und sammle die Resultate unter dem Hashtag #momentlich.

„Ich habe angefangen, meinen Instagram-Account zu bestücken und jeden Tag eine #momentlich-Aufnahme gezeichnet. Es gab sehr viel schönes Feedback, und auch einige Buchungen. Da habe ich gemerkt, was es bedeutet, für etwas zu brennen.“

Die Werke heißen „Weihnachtsgang“, „Freitagabend“ oder „Tag im Museum“ und vereinen die Flüchtigkeit einer Begegnung mit der universalen Erfahrung eines jeden Menschen. Was bei Freundinnen und Community ankommt, fand zuletzt auch im inpact / mediaverlag Beachtung. Für das Beilagenheft „Gesundheit & Volkskrankheit“ illustrierte ich unterschiedliche Sujets im Bereich Vorbeugung, Therapie und Heilung.

So schließt sich der Kreis des Schaffens – von der minimalistischen Alltagszeichnung, hin zur verbindenden Ausstellung und professionellen Dienstleistung.

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19055 Schwerin
Mecklenburg-Vorpommern

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