Wir sind die IO

Was macht eigentlich ein Berufsverband für Illustrator:innen? Wir gestalten unseren Beruf, in dem wir definieren, wer wir Illustrator:innen sind, was wir tun und was es dafür benötigt. Wir leisten politische Arbeit, um exakt diese benötigten Rahmenbedingungen durchzusetzen und Wir fördern faire Honorierung, in dem wir die besonderen Leistungen von Illustrator:innen veranschaulichen und einen Rahmen für angemessene Vergütung setzen.

Wir gestalten unseren Beruf

Unsere Ziele bestimmen unser Handeln

Die Illustratoren Organisation (IO) ist der einzige Berufsverband für Illustrator:innen in Deutschland. Unsere Mitglieder arbeiten in allen Bereichen der professionellen Illustration. Als starke Gemeinschaft vertreten wir wirkungsvoll unsere wirtschaftlichen, politischen und künstlerischen Interessen gegenüber Politik und Verwertenden.

Dabei sind wir keine bürokratische oder anonyme Institution, sondern ein lebendiger Interessensverband, gegründet von Illustrator:innen, die erkannt haben, dass wir als Einzelne nur wenig bewirken können, um unsere Gesamtsituation zu verbessern. Zusammen jedoch haben wir durch Größe und Gemeinschaft eine starke Stimme. Eine Stimme, die dank steten Wachstums immer lauter wird: Wir sind mittlerweile rund 2.800 qualifizierte und engagierte Kollegen und Kolleginnen!

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Wie auch unserer Imagebroschüre zu entnehmen, zielt unsere Verbandstätigkeit in zwei Richtungen: Nach innen stärken wir unsere Mitglieder, damit sie ihre eigenen Interessen optimal wahrnehmen können. Nach außen arbeiten wir mit nationalen und internationalen Kreativverbänden zusammen, um die Position unseres Berufsstandes in Politik und Öffentlichkeit zu verbessern.

Unser gemeinsames Ziel: Eine angemessene Vergütung einhergehend mit der Förderung gesellschaftlichen Respekts gegenüber kreativer Tätigkeit und dem Schutz der Interessen von Urheber:innen.

Mit der Auszeichnung der Ehrenmitgliedschaft würdigen wir Menschen, die sich in besonderer Weise um den Verband und/oder auf dem Gebiet der Illustration verdient gemacht haben.

Um diese Vorbilder innerhalb und außerhalb der Illustratoren Organisation e. V. aufzuspüren, nehmen wir gerne Vorschläge entgegen. Gerne mit einer kurzen Begründung bzw. Ausführung der besonderen Verdienste bei der Geschäftsstelle einreichen. Die Entscheidung des Vorstandes über die Vergabe einer Ehrenmitgliedschaft findet anhand der eingegangenen Empfehlungen statt.

Wir leisten politische Arbeit

Der Gesetzgeber gestaltet die Rahmenbedingungen – wir reden mit

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Christian Effenberger ©2020

So alt unser Beruf auch ist, so erklärungsbedürftig ist er immer noch. Um eine Vorstellung von Einsatz, Leistung und Bedeutung zu vermitteln, haben wir in unserem Berufsbild Illustration eine verbindliche Definition zusammengefasst – die auch verdeutlicht, wieviel Anerkennung dieser anspruchsvolle Beruf erfahren sollte.

Entsprechend müssen die Rahmenbedingungen der Berufsausübung abgesichert sein. Diese unterliegen einem steten Wandel im Zuge der Marktentwicklung, wie bspw. dem vermehrten Einsatz generativer KI. Zur Gestaltung fairer Voraussetzungen arbeiten wir aktiv mit unserem Partnerverbänden für eine transparente Regulierung im Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz.

Zwar ist Illustrator:in keine geschützte Berufsbezeichnung, doch erfordert der Beruf besondere Kenntnisse und Fähigkeiten – die nicht jeder erlernen kann.

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© Michael Tewiele

Die Rahmenbedingungen der Berufsausübung zu schützen und optimieren ist wichtiger Part unserer Verbandsarbeit. Zu diesem Zweck hat die IO einen Beirat gegründet, der zusammen mit dem Vorstand auf politischer Bühne tätig ist, um unsere gemeinsamen Interessen zu vertreten und sich für die Wertschätzung unseres Berufsstandes einzusetzen. Unser Film „Politische Arbeit der IO“ gibt eine kurzen Einblick zu Einsatz und Wirken unserer ehrenamtlichen Akteur:innen.

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Illustration & Animation: Michael Tewiele

Illustrator:innen sind Urheber:innen und in den meisten Fällen als selbständige Unternehmer:innen tätig. Ihre rechtlichen Rahmenbedingungen werden durch Urheberrechtsgesetz und BGB definiert, unterliegen aber auch den Regeln von Institutionen wie Künstlersozialkasse und Verwertungsgesellschaften. Diese Rahmenbedingungen ständig zu optimieren, verstehen wir als eine unserer größten Aufgaben.

Um das zu erreichen arbeiten wir gut vernetzt mit verschiedenen Partnerorganisationen. Im Zentrum steht die Kooperation mit nationalen und internationalen Verbänden, die sich die Stärkung der Urheber:innen und Kreativen zur gemeinsamen Aufgabe gemacht haben.

 

Um ihren politischen Auftrag optimal wahrzunehmen, entsendet der Vorstand Beiratsmitglieder in die politischen und kulturellen Gremien. Der
Beirat unterstützt den Vorstand dabei, die politisch-inhaltlichen Positionen des Verbandes zu entwickeln und diese in den jeweiligen kulturpolitischen Gremien zu vertreten.

So sind wir nicht nur im Verwaltungsrat der VG Bild-Kunst, sondern auch in nahezu allen Fachausschüssen des Deutschen Kulturrates und in der Initiative Urheberrecht vertreten und bestimmen die Ausrichtung unseres Dachverbandes Deutscher Designtag mit. Dort bringen wir die Sichtweise von Illustrator:innen in die Gremien ein, sprechen aber auch direkt mit politischen Vertreter:innen.

Der gemeinsame Fokus unserer Partnerverbände liegt auf Wahrung und Schutz des geistigen Eigentums in ideeller und materieller Hinsicht und auf Wahrnehmung der politischen und wirtschaftlichen Interessen von Urheber:innen.

Die IO ist eines von 12 ordentlichen Mitgliedern im Deutschen Designtag (DT) dem Dachverband der deutschen Design-Verbände. Mit Norbert Egdorf sind wir dort im Vorstand vertreten. Der DT ist die Dachorganisation der Fach- und Berufsverbände sowie Einrichtungen des Designs in Deutschland. Als zentrale Schnittstelle zwischen Design, Politik und Wirtschaft fördert er Designverständnis und steht dabei für den Wert, den Design für den Fortschritt von Gesellschaft, Wirtschaft und Kultur leistet. Der DT nimmt als »Sektion Design« im Deutschen Kulturrat am Diskurs mit der Bundesregierung zu Fragen teil, die für Deutschland gesellschafts- und wirtschaftspolitisch relevant sind.

Wichtige Schnittstelle zur Politik ist der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände. In seinen verschiedenen Fachausschüssen erarbeiten Expert:innen Empfehlungen und Stellungnahmen, die kultur- und medienpolitische Problemfelder benennen und Handlungsperspektiven aufzeigen. Die IO ist in nahezu allen Fachausschüssen vertreten und bringt die eigene Sicht und Interessen der Illustrator:innen ein.

Ebenfalls Mitglied sind wir in der Initiative Urheberrecht, ein Zusammenschluss von Verbänden und Vereinigungen, die sich auf gemeinsame Positionen zu Fragen des Urheberrechts konzentrieren. Die Initiative versteht sich als alle Sparten kreativen Schaffens bündelndes Diskussionsforum, das sich aktiv für die Belange der Urheber:innen und ausübenden Künstler:innen z.B. gegenüber dem Deutschen Bundestag, dem Bundesrat, dem Bundesjustizministerium und den politischen Parteien einsetzt. Mit Beiratsmitglied Jens Nielsen ist die IO dort im Sprecherrat vertreten.

Fokus auf die Belange von Urheber:innen legt auch die VG Bild-Kunst, eine Verwertungsgesellschaft für Werke im visuellen Bereich. Sie verwaltet urheberrechtliche Ansprüche, die der oder die Einzelne nicht individuell wahrnehmen kann. Die Erlöse aus der Verwertung der eingebrachten Nutzungsrechte und Vergütungsansprüche werden an die Mitglieder ausgeschüttet. Die Verwertungsgesellschaft stellt eine relevante Einnahmequelle dar, über die wir mit unserem Infoblatt VG Bild-Kunst  informieren. Als gewähltes Mitglied im Verwaltungsrat der Berufsgruppe II setzt sich dort Beiratsmitglied Matthias Bender für die Interessen von Illustrator:innen ein. Darüber hinaus ist die IO auch im Vergabebeirat der Stiftung Kulturwerk und im Vergabebeirat der Stiftung Sozialwerk der VG Bild-Kunst vertreten.

Wichtige Institution für alle selbständig arbeitende Kreativschaffende ist auch die Künstlersozialkasse (KSK). Sie sorgt dafür, dass Künstler:innen und Publizierende einen ähnlichen Schutz in der gesetzlichen Sozialversicherung genießen wie Arbeitnehmende. Mit unserem Beiratsmitglied Juliane Wenzl sind wir dort im Beirat für den Bereich Bildende Kunst vertreten. Der Beirat berät die KSK bei der Erfüllung ihrer Aufgaben und wirkt in deren Widerspruchsausschüssen mit.

Wir fördern faire Honorierung

Die angemessene Vergütung von Illustration ist unser Recht

Die Herausforderung ist gewaltig: unverständliche oder unvorteilhafte Vertragsklauseln, langwieriges Feilschen um Honorare und einhergehend mit der Digitalisierung zunehmende Urheberrechtsverletzungen. Die einzigartige Leistung, die Illustrator:innen erbringen, spiegeln sich nicht immer in Wertschätzung seitens der Auftraggeber:innen wider. Der Einsatz für die Durchsetzung einer fairen und angemessenen Vergütung ist Gründungsauftrag und primäre Zielsetzung der IO.

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Christian Effenberger ©2020

2003 wurde vom Gesetzgeber eine umfassende Reform des Urheberrechts verabschiedet. Darin ist festgelegt, dass die Schöpfer:innen urheberrechtlich geschützter Werke künftig Anspruch auf angemessene Vergütung ihrer Leistungen haben – und das unabhängig von bereits getroffenen Vereinbarungen mit den Verwertern. Diese Auslegung zugunsten der Urheber:innen eröffnet wichtige Perspektiven für die wirtschaftliche und künstlerische Situation der Illustrator:innen.

Der Gesetzgeber sieht vor, dass die Aushandlung der Konditionen zwischen Auftraggeber:innen und Auftragnehmer:innen den einzelnen Verbänden überlassen wird. Das machte eine Interessenvertretung von Illustrator:innen notwendig. Denn, wenn eine Richterin darüber entscheiden soll, welches Honorar für eine Arbeit angemessen ist, fragt sie die Interessenvertretungen der deutschen Werbeagenturen und Verleger – oder eben der Illustrator:innen. Zu diesem Zweck haben wir das Honorarwerk Illustration erstellt.

Dieser eigentliche Gründungsgedanke wurde inzwischen durch eine Vielzahl weiterer Gründe ergänzt. Die Leistungen und Einsatzgebiete der Illustratoren Organisation e.V. werden dementsprechend immer umfangreicher – und in Öffentlichkeit und Politik spürbarer.