Kinderbücher, Comic, Graphic Novel … eine gewisse Bandbreite – schreibst du auch?
Ja, gerne sogar! Es ist ein Feld, das mir schon immer Spaß gemacht hat. Ich schreibe gerne eigene Geschichten, und auch das Adaptieren bereits existierender Stoffe – wie aktuell bei meiner Graphic Novel zu „Der Krieg der Welten“ von H.G. Wells, die am 12. Januar bei Egmont erscheint – macht mir viel Freude. Das Adaptieren braucht Gespür für Text, weil ich da verdichten und kürzen muss, und manchmal auch ein paar Szenen umstellen, weil sie im Comic so besser funktionieren. Das ist eine Art schriftstellerische Arbeit mit Bildern. Aber ich mag es auch, mir eigene Stoffe auszudenken, wie bei „Othello & Giovanni – Der große Katzenraub“, meinem neuen Kinderbuch das jetzt im Südpol Verlag erschienen ist. Darin geht es um einen verrückten Professor, der aus lauter Katzen das Sieben-Leben-Gen extrahieren will, und um zwei sehr unterschiedliche Katzenbrüder, die in seine Fänge geraten und sich daraus befreien müssen. Ach ja, ich LIEBE übrigens Katzen.

Du lebst ja in der Hauptstadt. Ist Berlin besonders wichtig als Standort für dich?
Als ich hierher zog, war es das ganz sicher. Mittlerweile brauche ich Berlin nicht immer in jedem Fall, um auf eine Idee zu kommen oder mich „inspiriert“ zu fühlen. Am besten geht es mir immer dort, wo ich mich wohlfühle, da kann ich entspannen und gut arbeiten. Das ist Berlin gottseidank immer noch. Und für manche Dinge ist die Stadt einfach unschlagbar: Es gibt eben doch Fälle, bei denen man recht kurzfristig an die Information herankommt, die einen gerade interessiert, irgendeine der vielen hochkarätigen Ausstellungen oder auch die schönen, lebendigen Stadtviertel zum Beispiel. Die Trefferquote, das zu bekommen, was man als Kreativer gerade braucht, kann sehr hoch sein.

Könntest du mittlerweile trotzdem auch anderswo leben und arbeiten?
Bestimmt, wenn ich müsste. Ich bin aber froh, dass ich hier leben kann …
Berlin ist ja nun mal auch eine ziemlich tolle Stadt!

Wo hast du eigentlich studiert?
In Wuppertal, an der Bergischen Universität.

Wie viele unserer Kollegen unterrichtest du ja auch. Liebst du das Unterrichten?
Ja, sehr! Es ist wirklich sehr spannend, mit jungen Talenten zu tun zu haben, sie wachsen zu sehen und ihnen bei diesem Wachsen zu helfen – vor allem, Ihnen etwas beizubringen, was man selber liebt. Ich unterrichte an der Akademie für Illustration und Design in Berlin-Kreuzberg das Fach Comic/Graphic Novel. Und ich merke immer mehr, wie Comic im Bewusstsein der Öffentlichkeit und damit auch als Interessensschwerpunkt bei den Studierenden ankommt.