Illustratorenvertretung in Stiftung Kulturwerk

Illustratorenvertretung in Stiftung Kulturwerk

08.02.2017 | 2017 | IO-News | Rund um Illustration

Im Juli 2016 wurde erstmals ein IO-Mitglied in den Vergabebeirat der Stiftung Kulturwerk Berufsgruppe II gewählt. Damit werden dort zum ersten Mal die Belange der Illustratoren auch von einer Illustratorin vertreten. Warum ist das wichtig für uns? Die Stiftung Kulturwerk, finanziert aus den Erlösen der VG-Bild- Kunst, vergibt zweimal jährlich Fördergelder für Projekte aus den Bereichen Kunst, Fotografie, Grafikdesign und Illustration.

Seit ihrem Bestehen hat die Stiftung rund 550 Projekte mit einem Gesamtvolumen von 3,5 Millionen Euro gefördert. Die Stiftung gibt Kreativen die Möglichkeit, Projekte umzusetzen, die eigeninitiativ schwer realisierbar sind. So bringt die Erstellung einer 300-seitigen Graphic Novel es mit sich, dass man Jobs ablehnen muss, die aber eigentlich für den Lebensunterhalt sorgen. Außerdem können zusätzliche Ausgaben anfallen, wie z.B. Reisekosten zu Recherchezwecken. Das soll die Fördersumme abdecken. Maximale Förderung sind dabei 80 % eines Projektes, höchstens jedoch 8.000 Euro.

Studienprojekte sind von der Förderung ausgeschlossen, ebenso hohe Druckkostenzuschüsse und größere materielle Anschaffungen wie beispielsweise Rahmen für Ausstellungen. Die Entscheidung über die Vergabe wird demokratisch im Vergabebeirat getroffen. Hier ist das jeweilige Expertenwissen der einzelnen Beiratsmitglieder wichtig, um Aufwand und Qualität der eingereichten Arbeiten besser beurteilen zu können. So beurteilt ein Illustrator illustrative Projekte oft anders als ein Fotograf oder Designer. Neben der Akzeptanz, die unser Berufsstand durch Aufnahme in den Vergabebeirat erfährt, ist schon das von hohem Wert.

Voraussetzung für die Beantragung ist ein ständiger Wohnsitz in Deutschland und – neu – eine Mitgliedschaft in der VG-Bild-Kunst. Die Antragsfrist ist halbjährlich zum 15. Mai und 15. November. Der Antrag auf Förderung wird zusammen eingereicht mit Arbeitsproben zum Nachweis der künstlerischen Fähigkeiten, einer Kostenaufstellung mit Finanzierungsplan sowie einer Projektbeschreibung in Schriftform. Zu Letzterem kann ich nur jedem ans Herz legen, auch ein Storyboard oder sonstige Entwürfe beizulegen, um die Idee so vorstellbar wie möglich zu skizzieren. Wie wir am besten wissen, sagt ein Bild mehr als 1000 Worte. Und auch eine professionelle und nicht zu ausführliche Präsentation ist von Vorteil, um den Fokus auf den wesentlichen Inhalt zu konzentrieren.

Annika Siems
 

Die Stiftung Kulturwerk berät in allen
Fragen der Antragstellung:

Kulturwerk der VG Bild-Kunst
Frau Dr. Britta Klöpfer
Tel.: 0228 – 915 34 13
E-Mail:

http://www.bildkunst.de/vg-bild-kunst/stiftung-kulturwerk